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Indien Sehenswürdigkeiten – Die schönsten Highlights & Reisetipps

Alappuzhas

Marco und ich waren noch nie in Indien. Bei dem Gedanken an dieses Land wurde uns ehrlich gesagt auch immer etwas schwindelig. Während unserer Weltreise waren wir einfach nie bereit für dieses Land. Zu viele Menschen, zu viele Eindrücke, zu viel Gewusel. Heute sieht das natürlich anders aus und wir könnten uns durchaus vorstellen, eines Tages mal nach Indien zu reisen. Davor warten aber noch viele andere Abenteuer auf uns.

Unsere Reisereporterin Shirin war aber bereits in Indien und ist 7 Wochen mit Zug, Bus und Flugzeug quer durch das Land gereist. Dabei hat sie unglaublich viel gesehen und erlebt. Von den wuseligen Straßen Neu-Delhis über die heiligen Tempel von Varanasi bis zum imposanten Taj Mahal und den gemütlichen Stränden in Goa. Im folgenden Beitrag nimmt dich Shirin mit nach Indien und verrät dir ihre schönsten Indien Sehenswürdigkeiten und Highlights. Viel Spaß beim Stöbern!



Meine Rundreise durch Indien

2019 reiste ich 7 Wochen durch Indien und seitdem ist es eines meiner Lieblingsländer. Das unfassbar leckere Essen, die Gastfreundlichkeit, der Facettenreichtum und die Kulturen haben mich fasziniert und immer wieder haben mich die Eindrücke überwältigt. In dem rund 3.287.469 km² großen Land leben etwa 1,42 Milliarden Menschen, welche etwa 170 verschiedene Sprachen sprechen.

Entsprechend vielfältig sind die Landschaften, die Menschen und das Essen. Indien kann mit all der Hektik, dem Lärm, den vollen Straßen, der Armut, dem angestarrt und dem angequatscht werden auch ein sehr anstrengendes und aufwühlendes Land sein. Während der Zeit dort ist mir immer wieder bewusst geworden, wie privilegiert ich bin. Ich kann euch nur ans Herz legen, dieses Land zu besuchen.


Indien Sehenswürdigkeiten & Reiseroute

Meine Rundreise durch Indien führte mich 7 Woche quer durch das Land. Dabei habe ich die verschiedensten Ecken des Landes kennen und lieben gelernt. Meine Reise führte mich von Neu-Delhi bis in den Süden des Landes nach Alappuzha.

Meine Reiseroute: Neu-Delhi → Jaisalmer → Jaipur → Varanasi → Goa → Alappuzha → Auroville.


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1. Neu-Delhi

Gestartet bin ich mit meiner Reisebegleitung in Neu-Delhi und wurde überrascht von den schönen Parks, Tempeln, Gebäuden und Märkten. Mit der Metro und zu Fuß konnten wir alles erkunden. Mein persönliches Highlight war der Sikh Tempel Gurudwara Bangla Sahib. Hier wird von morgens bis abends gekocht und jeder Mensch bekommt kostenloses, einfaches, aber leckeres Essen. In einer großen Halle sitzt man in einer der vielen Menschenreihen auf dem Boden und bekommt von den herumgehenden Menschen Reis, Dahl, Curry und Chapati auf ein Thali serviert.



Thali ist eine Blechplatte, auf der in Indien typischerweise das Essen serviert wird. Ebenso als Thali wird eine Mahlzeit bezeichnet, die aus verschiedenen Gerichten besteht. Die Atmosphäre im Tempel an sich und in der Essenshalle war sehr ruhig, friedlich, respektvoll und irgendwie andächtig. Fotografieren ist hier verboten. Unabhängig vom Essen lohnt es sich den prunkvollen Tempel zu besichtigen. 

Weitere Highlights in Neu-Delhi waren der Lodhi Garten, der Lotus Tempel und der Akshadham Temple. Zudem lohnt es sich durch die Altstadt zu schlendern, vorbei am Red Fort, Chandni Chowk und Jama Masjid. Auch das India Gate und das Präsidenten- und Ministerviertel sind interessant anzuschauen. 


Beliebte Touren und Ausflüge in Neu-Delhi:



2. Jaisalmer – Schlafen in der Wüste

Nach drei Tagen in Delhi ging unsere Zugfahrt 18 Stunden lang in den Westen Indiens, in die Wüstenstadt Jaisalmer. Für diese lange Fahrt haben wir zwei Betten in der Luxusklasse gebucht (kosteten insgesamt etwa 50 €) und uns ein Abteil mit einem Pärchen geteilt. Die Fahrt war sehr angenehm. Wir haben die Zeit mit schlafen, Chai trinken (schwarzer Tee mit Gewürzen, Zucker und häufig auch Milch), Unterhaltungen mit dem Pärchen und einfach nur aus dem Fenster gucken verbracht.

In Jaisalmer haben wir eine Nacht in der Wüste übernachtet. Zunächst ging es mit dem Jeep aus der Stadt hinaus, durch Dörfer und in die Wüste. Die letzten 1 – 2 Stunden bis zu unserem Nachtlager haben wir auf Kamelen zurückgelegt. Unsere beiden Guides haben uns auf offenem Feuer ein leckeres Abendessen und Frühstück zubereitet und natürlich den obligatorischen Chai.



Wir haben den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang gesehen, unter einem wunderschön klaren Sternenhimmel geschlafen und die Stille der Wüste genossen. Ein wirklich sehr schönes Erlebnis. Auch Jaisalmer haben wir erkundet. Es ist eine schöne kleine, eher arabisch geprägte Stadt, die man in wenigen Stunden erkunden kann.


Beliebte Touren und Ausflüge in Jaisalmer:


3. Jaipur – Pink City

Weiter ging es 14 Stunden lang in der zweitschlechtesten Sitzklasse der indischen Eisenbahn nach Jaipur. Auf dieser Fahrt hatten wir eine sehr schöne Erfahrung mit einer indischen Großfamilie, die nachts mit in unser fast leeres Abteil stieg. Sie setzten sich direkt neben uns, schnell kamen wir ins Gespräch. Wir erzählten von uns, sie von sich. Ehe ich mich versah, hatte ich den für eine verheiratete Frau typischen Punkt zwischen die Augen geklebt, Armreifen umgelegt und ein weiterer Punkt unterhalb des Haarscheitels gemalt bekommen.


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Meine Reisebegleitung und ich behaupteten immer verheiratet zu sein, da unverheiratete Paare in manchen Unterkünften kein gemeinsames Zimmer bekommen. Die Begeisterung der Familie, dass Ausländer*innen ihr Land erkunden, ist mir in den vielen Gesprächen immer wieder begegnet. Natürlich waren 14 Stunden über Nacht ohne Schlaf, im Sitzen und eingequetscht zwischen anderen Menschen auch sehr anstrengend, aber die schönen Begegnungen überwiegen.

In Jaipur haben wir 3 Tage verbracht. Die Stadt ist bekannt für ihre Altstadt mit den pinken Dächern, die deshalb auch Pink City genannt wird. Jaipur selber hat mir persönlich gar nicht so gut gefallen. Nach den 2 Tagen im vergleichsweise ruhigen Jaisalmer, war ich schnell gestresst von den vollen Straßen, dem hektischen Treiben und dem häufigen Angesprochen werden. Nach und nach habe ich mich daran gewöhnt, so dass es mich in den darauffolgenden Wochen immer weniger gestört hat. 



Rund um Jaipur

Die Umgebung war dafür umso schöner. Hier haben wir uns einen Affentempel (Galta Gi), eine alte Festungsanlage (Amber Fort) und den Wassertempel (Jai Mahal) angeschaut. Letzterer liegt mitten auf einem See und wirkt, als würde er schwimmen. Der Affentempel hat mir am besten gefallen, da er versteckt und friedlich zwischen Hügeln liegt, relativ untouristisch ist und wie der Name schon sagt von Affen bewohnt ist. Hier muss man allerdings gut auf seine Sachen aufpassen, wir haben hautnah miterlebt, wie ein Affe mit einem gestohlenen Schal in den Felsen verschwand.

Für diesen Tagesausflug in die Umgebung Jaipurs hatten wir einen persönlichen Fahrer, welcher uns in seinem TukTuk von Ort zu Ort brachte. Ein sehr leckeres Essen in schönem Ambiente über den Dächern Jaipurs und mit Ausblick auf die Stadt bekommt ihr im Peacock Restaurant. Die Preise sind für indische Verhältnisse etwas teurer, aber im Vergleich zu den Preisen in Deutschland immer noch günstig. Im prunkvollen Raj Mandir Cinema, einem der angeblich schönsten Kinos Indiens, könnt ihr Bollywood-Filme erleben. 


Beliebte Touren und Ausflüge in Jaipur:



4. Taj Mahal – Großes Staunen

Von Jaipur aus ging es in die Stadt Agra. Sagt euch nichts? Hat es mir vor meiner Planung auch nicht, aber jeder kennt DIE Sehenswürdigkeit der Region, wenn nicht ganz Indiens: den Taj Mahal. Ich war beeindruckt von der Größe und der Ausstrahlung des muslimischen Grabmals. Auch wenn es schönere Grabmäler und Tempel in Indien gibt, der Eintritt vergleichsweise teuer ist und natürlich immer viel los ist (zählt mit bis zu 50.000 Besucher*innen am Tag zu den weltweit meistbesuchten Plätzen und Monumenten) kann ich jedem der mal durch Indien reist nur empfehlen „das Juwel muslimischer Architektur in Indien“ zu besuchen.

Informiert euch vorab über die Öffnungszeiten (freitags ist ein Besuch nicht möglich) und strengen Regeln. So dürfen z.B. keine großen Rucksäcke mit auf das Gelände genommen werden. Wenn ihr zusätzlich noch einen schönen Blick auf das Taj Mahal bekommen möchtet, empfehle ich den Mondgarten auf der anderen Flussseite. Ohne Übernachtung fuhren wir am selben Abend mit einem Nachtbus weiter nach Varanasi.


Beliebte Touren und Ausflüge in Agra:



5. Varanasi – heiligste Stadt Indiens

Varanasi zu beschreiben ist sehr schwierig. Während meines Aufenthaltes dort wechselten sich die Gefühle Begeisterung, Unglaube, Faszination und Ekel ab. Ich kann euch nur empfehlen, diese Stadt auf eurer Indien-Rundreise mit einzuplanen, da es einfach eine ganz andere Lebenswelt ist. Varanasi ist eine der heiligsten Städte der Welt und gehört zu den top Indien Sehenswürdigkeiten. Hier fließt der Ganges durch und Hindus aus aller Welt pilgern in die Stadt, um sich einmal im Ganges zu waschen oder auch, um hier zu sterben. Das Beste, was einem Hindu passieren kann, ist es in dieser Stadt zu sterben, verbrannt und dann im Ganges verstreut zu werden.

Bei einer morgendlichen Bootstour bekommt ihr einen anderen Blick auf das Treiben am Ufer, die große Verbrennungsstätte Manikarnika Ghat und könnt die Beerdigungsrituale auf den Booten von nahem erleben. Morgens und abends findet eine Zeremonie am Dashashwamedh Ghat statt, die sich anzuschauen lohnt. Wir haben die meiste Zeit am, von Tempeln und sogenannten Ghats gesäumten, Flussufer verbracht. Hauptsächlich, weil der Verkehr im Rest der Stadt alles toppt, was ich bisher in meinem Leben erlebt habe (zu Fuß ist man meist schneller als motorisiert).



Zwischen Leichen, Müll und heiligen Zeremonien

Aber auch, weil Leben und Sterben hier so nah beieinander sind wie sonst nirgends in der Stadt. Die Leichen werden inmitten von Müll, Hunden, Kühen und Zuschauer*innen verbrannt. Hier finden heilige Zeremonien statt, waschen sich die Menschen im Fluss, wird von Booten aus die Asche Verstorbener verteilt. Auch wird hier die Wäsche gewaschen und direkt daneben die Zähne geputzt und die Notdurft verrichtet. Hier zelten Pilger, werden Köpfe rasiert, meditiert, laufen die nackten weiß angemalten heiligen Männer durch die Gegend. Eine absolut verrückte und manchmal surreale Stadt. 

Leider ist der heilige Fluss auch ein stark verschmutzter, giftiger Fluss. Dabei sind das Einleiten von ungeklärtem Abwasser, Chemikalien, das Versenken nur teilweise oder gar nicht verbrannter Toten und die Streuung der Asche der Toten die Hauptursachen für die Wasserverschmutzung. Dennoch zählen die heiligen Waschungen zum Stadtbild und ich habe auch Menschen gesehen, welche das Wasser direkt aus dem Ganges trinken. Von Beidem (dem Trinken oder Baden im Fluss) ist eindeutig abzuraten, da das Wasser hochgiftig ist und Krankheiten verursachen kann.


Beliebte Touren und Ausflüge in Varanasi:


6. Goa – ruhigerer und touristischerer Teil Indiens

Mit dem Flugzeug ging es Richtung Süden in den Bundesstaat Goa. Goa ist bekannt für seine Strände und bei vielen Urlaubern beliebt. Wir haben drei Tage in Anjuna verbracht und ich war enttäuscht. Der Strand dort erinnerte an einen warmen überfüllten Nordseestrand für Partyurlauber. Von Anjuna ging es mit Bussen weiter in die vom portugiesischen Kolonialismus geprägte Hafenstadt Panaji. Superschöne kleine portugiesische Häuschen und Kirchen prägen die ruhige Altstadt. Ein Besuch lohnt sich und erinnert einen daran, dass die indische Bevölkerung lange Zeit von Kolonialmächten unterdrückt wurde. 

In Panaji verbrachten wir das Holi Festival. Dieses wird allerdings in Südindien nicht so stark gefeiert wie in Nordindien. Eigentlich sollten in Panaji einige öffentliche und private Holi-Partys, sowie eine große Parade stattfinden. Eigentlich! Aufgrund des plötzlichen Todes des Regierungschefs von Goa, vier Tage vor dem Holi, wurden alle öffentlichen Veranstaltungen in Goa abgesagt. Und da der Verstorbene in Panaji geboren wurde, wurden aus Respekt auch die privaten Partys in der Stadt und Umgebung abgesagt.



Happy Holi

Nachdem wir schon die Hoffnung aufgegeben hatten, irgendwas vom Holi mitzubekommen, waren unsere Gesichter nach einer Stunde auf den Straßen komplett bunt. Denn auf den Straßen waren einige Kinder- und Männer-Gruppen (Ja, leider waren kaum Frauen unterwegs) mit Farbe bewaffnet unterwegs. Während die Kinder mit Wasserpistolen Passanten, vorbeifahrende Autos und Mofas mit bunt gefärbtem Wasser bespritzten, ging es bei den Erwachsenen etwas gesitteterer zu. In Goa wünscht man sich „Happy Holi“ und streicht dabei dem Gegenüber Farbe ins Gesicht.

Zum Abschluss des Tages gehen die Menschen in Panaji ins Meer, um sich dort die Farbe abzuwaschen. Wir wurden zwischendurch von einem jungen Mann aufgegriffen, der uns mit zu einer kleinen Party nahm bei ihm in der Straße. Auch wenn es nur eine abgespeckte Version des Holi war, war es ein schönes und interessantes Erlebnis.



Agonda Beach in Goa

Mit den lokalen Bussen ging es weiter an den schönen Agonda Beach. Unsere Unterkunft lag direkt am Strand, Meerblick inklusive. Da wir außerhalb der Hochsaison dort waren, war der Strand vergleichsweise leer. Keine Sonnenstühle weit und breit, dafür umso mehr Hunde und Kühe. Mit etwas Glück kann man vom Strand aus sogar Delfine sehen.

Eine Wanderung zur nahe gelegenen und nur wenig besuchten Cola-Beach ist auch zu empfehlen. Dieser zeichnet sich durch das Aufeinandertreffen einer Lagune mit dem Meer und die Abgeschiedenheit aus. Es besteht die Möglichkeit, in einer der Hütten zu übernachten. Nach all den vielen und intensiven Eindrücken war die Zeit in Agonda eine willkommene Erholung.



7. Alappuzha – das Venedig Indiens

Nach fünf entspannten Tagen ging es auf einer 15-stündigen Zugfahrt weiter gen Süden in die Stadt Alappuzha im Bundesstaat Kerala. Die Gegend ist bekannt für seine Backwaters, ein verzweigtes Wasserstraßennetz bestehend aus Flüssen, Seen und Kanälen. Das Leben der in den Backwaters lebenden Menschen spielt sich am, auf und im Wasser ab. Sie bewässern mit dem Wasser ihre Reisfelder, kochen mit dem Wasser, angeln ihr Mittags- und Abendessen hier, waschen sich, ihr Geschirr und ihre Klamotten. Die Gegend ist sehr grün und geprägt von Kokospalmen und Mangobäumen.


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Doch auch hier herrscht leider ein Problem mit Wasserverschmutzung. Wir haben eine Kanutour durch die wunderschönen Kanäle gemacht und dabei erfahren, dass einmal im Jahr (August/ Oktober) die meisten Häuser überschwemmt werden. In der Zeit leben die Menschen in Schulen, Turnhallen und anderen Gebäuden. Ich kann euch nur empfehlen, eine Kanutour zu buchen. So seht ihr viel mehr und fahrt auch durch schmale Flussarme. Wir hatten zusätzlich das Glück, im Zuge der Kanutour, bei der Familie des Kanufahrers eines der leckersten Essen der gesamten Reise essen zu dürfen.


Beliebte Touren und Ausflüge in Alappuzhas:


8. Auroville – eine gelebte Utopie

Meine Indienreise beendete ich mit freiwilliger Arbeit in Sadhana Forest an der Ostküste Indiens. Sadhana ist Teil der geplanten Stadt Auroville. Auroville wurde in den 1960er Jahren gegründet und möchte eine universelle Stadt sein, in der alle Menschen friedlich und in Einheit zusammenleben. Angedacht war eine Einwohnerzahl von 50.000. Aktuell leben dort jedoch nur etwa 3.500 Menschen, von denen etwa 1/3 indischen Ursprungs sind.

Das Gesellschaftsexperiment lebt ohne Regierung und ohne Besitz, Entscheidungen werden demokratisch getroffen und es wird möglichst nachhaltig gelebt. Es finden sich alle Einrichtungen, die eine Stadt so hat: Schulen, Theater, eine Gemeinschaftsküche, Cafés, Restaurants, ein kostenloses Kino usw.

Matrimandir ist das meditative Zentrum Aurovilles und diese große goldene Kugel ist definitiv einen Besuch wert. Ich habe selten einen so schönen, ruhigen und besonderen Ort erlebt. Wer sich näher informieren möchte, findet alle wichtigen Informationen unter www.auroville.org.



Freiwillige Arbeit in Sadhana Forest

Sadhana Forest ist eine Gemeinschaft aus Freiwilligen aus aller Welt, deren Ziel die Aufforstung des Waldes und ein möglichst umweltfreundliches Leben ist. Gekocht wird auf einem Feuer. Gegessen wird nur vegan. Alles was an Essen und Wasser verbraucht wird, geht in Form von Kompost oder zur Bewässerung der Pflanzen zurück in die Umwelt. Elektrizität aus den eigenen Solarzellen gibt es nur in der Küche und in der Haupthütte. Es gibt Plumpsklos und geduscht wird mittels eines Wassereimers.

Die Art der freiwilligen Arbeit ist sehr verschieden: Bäume pflanzen, Bäume bewässern, in der Küche helfen etc. Nähere Infos auch zu den Projekten in Haiti und Kenia findet ihr unter www.sadhanaforest.org. Obwohl meine Erzählungen so friedlich und positiv klingen, finde ich es wichtig zu erwähnen, dass Auroville auch einige negative Seiten hat. So reicht das gezahlte Grundeinkommen für viele nur gerade so zum Leben. Dennoch hatte ich insgesamt eine schöne Zeit in Sadhana Forest und Auroville, auch wenn mir der spirituelle Touch, der über allem liegt, manchmal zu viel war.



Meine besten Indien Tipps

Das Reisen durch Indien kann eine faszinierende und bereichernde Erfahrung sein, aber es gibt einige Dinge, die du beachten solltest, um deine Reise angenehmer zu gestalten. Hier sind einige Tipps:


Angesprochen werden / auffallen

Als hellhäutige und blonde Person wirst du in Indien auffallen und entsprechend angestarrt werden. Dass Menschen dich nach einem Selfie fragen, gehört zum Alltag. Da ich vom Hauttyp dunkler bin, braune Haare und Augen habe, war ich nicht so stark von all dem betroffen. Meine Reisebegleitung war groß, blond und hatte sehr helle Haut, so dass häufig nur er nach einem Selfie gefragt wurde. Ich war (zum Glück) nicht interessant genug.

An das ständige angesprochen werden auf der Straße habe ich mich nach und nach gewöhnt und wurde immer besser darin, die Stimmen zu ignorieren und einfach weiterzugehen. Ich finde es wichtig, die Menschen nicht dafür zu verurteilen. Wenn du finanziell in der Lage bist, durch Indien zu reisen, geht es dir finanziell einfach viel besser als den meisten Menschen dort. Natürlich wollen sie Geld mit dir verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.



Zugfahrten / Fortbewegung

Ich kann dir nur empfehlen, mit dem Zug durchs Land zu reisen, anstatt mit dem Flugzeug zu fliegen. Die schönsten und authentischsten Begegnungen mit Einheimischen hatte ich während der (sehr langen) Zugfahrten. Hier möchte dir niemand etwas verkaufen, sondern alle sind an dir interessiert. Neben der bereits beschriebenen Begegnung mit der Großfamilie hatten wir viele weitere schöne Begegnungen.

Während der Zugfahrten laufen Verkäufer*innen durch die Gänge, bieten Chai, Samosas und andere Snacks für kleines Geld an. Abgesehen davon siehst du durch die Zugfenster viel mehr vom Land, reist umweltfreundlicher und kostengünstiger. Ich habe alle Tickets vorab gebucht, v.a. um sicher zu gehen, dass wir für die langen Fahrten ein Ticket für eine der Schlafklassen bekommen.

Nachtbusse sind auch eine mögliche Alternative, um lange Strecken zurückzulegen. Ich bin nur einmal mit einem solchen gefahren und kann die Fahrt wie folgt zusammenfassen: Nachtbusse werden in Indien so gefahren wie Motorroller. Heißt, es wird überholt, trotz Schlaglöchern aufs Gas gedrückt und natürlich 70 % der Zeit gehupt. Das ständige „Nach-Oben-Und-Zur-Seite-Geworfen-Werden“ ist ein Erlebnis. Ich hatte danach ein paar mehr blaue Flecken als zuvor.

Für kürzere Strecken waren TukTuks, Taxis oder Busse unsere erste Wahl. Am besten ruft ihr euch Taxis bzw. TukTuks über die App Uber. Hier gibt es einen festgelegten Preis, ihr müsst nicht handeln und werdet nicht übers Ohr gehauen. In Delhi hat die U-Bahn uns überall zuverlässig hingebracht. Teilweise kamen wir nur mit verschiedenen lokalen Bussen von einem Ort zum anderen. Am besten sagt ihr den Busfahrer*innen welches euer Endziel ist. Meistens wurde uns dann Bescheid gegeben, wenn wir aussteigen mussten und auch gesagt, in welchen Bus wir umsteigen müssen.


Essen und der Reisedurchfall

Das Essen in Indien ist wie bereits beschrieben unheimlich vielfältig, lecker und von Region zu Region verschieden. Auch wenn sich viel um Currys dreht, sind diese immer wieder verschieden. Ich wollte möglichst viele verschiedene Curry-Sorten probieren und habe irgendwann angefangen mir aufzuschreiben, welche Currys ich bereits gegessen hatte. Andernfalls hätte ich den Überblick verloren.

Um Reisedurchfall vorzubeugen, gelten die üblichen Regeln: kein Leitungswasser trinken. Ich habe mir noch nicht mal die Zähne mit dem Leitungswasser geputzt, um wirklich sicherzugehen. Nur gekochtes und vegetarisch essen. Schaut auf TripAdvisor nach den Bewertungen. Ggf. finden sich (viele) Bewertungen von Ausländer*innen, die nach dem Essen dort Reisedurchfall bekommen haben. Ich hatte Glück und wurde vom Reisedurchfall verschont. Eure Reiseapotheke sollte aber auf jeden Fall etwas gegen Reisedurchfall beinhalten.


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Meine top 10 Indien Sehenswürdigkeiten & Highlights

  • Essen im Sikh Tempel „Gurudwara Bangla Sahib“ in Delhi
  • Das Leben Varanasis am Ufer des Ganges erleben
  • Taj Mahal
  • Affentempel (Galta Gi) bei Jaipur
  • Restaurant Peacock in Jaipur
  • Mit dem Kanu über die Kanäle in Alappuzha
  • Übernachtung in der Wüste bei Jaisalmer
  • Lassi und Chai trinken
  • Möglichst viele Curry-Arten ausprobieren
  • Über die Märkte schlendern, das unheimlich leckere und frische Obst essen

Über die Autorin

Ich bin Shirin, 27 Jahre jung und habe meine Reiselust 2015 während einer 4-monatigen Reise durch Neuseeland entdeckt. Seitdem versuche ich mir regelmäßig einige Monate Zeit zu nehmen, um lange Reisen zu unternehmen. Ob allein, zu zweit, mit dem Backpack oder mit meinem Tinycamper. Hauptsache raus aus dem Alltag, hinein in neue Länder, in die Natur, jeden Tag Neues entdecken und Stück für Stück ein bisschen mehr von der Welt, den verschiedenen Kulturen und Lebensweisen kennenlernen. Als Nächstes möchte ich gerne Island, Slowenien und Kurdistan bereisen. Hier gehts zu meinem Instagram-Account: @shi_walks.


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