Wir haben ja schon so einiges über unsere Albanien-Rundreise berichtet, doch die in den Bergen gelegene Stadt Gjirokastra kam bisher viel zu kurz. Das wollen wir aber heute ändern und nehmen dich daher mit auf einen Stadtrundgang durch eine der ältesten Städte des Landes. Diese historische Stadt liegt im breiten Flusstal des Drino und ist umgeben vom Gebirge Mali i Gjerë mit bis zu 2000 Meter hohe Gipfel. Die Häuser wurden hier in die steilen Hänge gebaut, stell dich also gleich mal auf viele Treppen und Stufen ein. Du kannst dir aber vielleicht vorstellen, welch schöne Aussichten in Gjirokastra auf dich warten? Auf den ersten Blick mag diese Stadt vielleicht unscheinbar wirken, doch spätestens in der historischen Altstadt oder auf dem Hügel mit der Festung wirst du ziemlich überrascht sein. Also, lass und los und die Stadt auf eigene Faust erkunden!
Inhaltsvereichnis
Über Gjirokastra in Albanien
Gjirokastra gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist noch immer eines der wichtigsten kulturellen Zentren Albaniens. Erstmals erwähnt wurde diese Stadt bereits 1336. Nachdem Gjirokastra erst Teil des byzantinischen Reiches war, wurde sie später von den Armeen des Osmanischen Reiches erobert. Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzten verschiedene Besatzungsmächte die Stadt, erst Italien, dann Griechenland und schlussendlich sogar auch Deutschland. Erst nach Kriegsende wurde die sozialistische Volksrepublik Albanien vom Diktator Enver Hoxha (in Gjirokastra geboren) ausgerufen und Gjirokastra gehörte fortan zu Albanien.
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Heute zählt die Stadt knapp 20.000 Einwohner, doch sie leidet immer noch unter der starken Abwanderung der Bewohner, welche bereits seit Anfang der 1990er anhält. Das Land hat immer noch mit Korruption zu kämpfen, mit Armut und Arbeitslosigkeit. Kein Wunder, dass mehr als 4 Millionen Albaner heute im Ausland leben und Albanien selbst nur 2,9 Millionen Einwohner hat. Die wirtschaftliche Lage hat sich nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes ein wenig verbessert, doch noch immer ist die Albanische Wirtschaft die am wenigsten entwickelte in Europa.
Anreise Gjirokastra
Wenn du von Tirana aus startest, geht es innerhalb von rund 3,5 Stunden nach Gjirokastra via Durrës, Kavajë, Fier und Tepelenë. Wenn du mit dem Bus fahren möchtest (8€ ab Tirana), solltest du bis zu 5 Stunden einplanen, mobiler bist du daher mit dem eigenen Mietwagen*. Wir sind im Süden des Landes in Ksamil gestartet und haben vorab einen Stopp am berühmten Blue Eye gemacht, ehe wir auf der SH4 weiter nach Gjirokastra fuhren. Für die gesamte Strecke ab Ksamil brauchst du rund 2 Stunden für die 69 Kilometer. Problem ist, dass man oft nur sehr langsam fahren darf und nicht so schnell von A nach B kommt. Stelle dich daher auf längere Autofahrten ein.
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Hotels in Gjirokstra
Du möchtest nicht nur einen Tagesausflug in diese Stadt unternehmen, sondern gerne etwas länger bleiben? Kein Problem, in Gjirokastra gibt es verhältnismäßig viele Hotels und Pensionen. Wir haben dir mal ein paar herausgesucht, welche sehr gut bewertet sind, eine tolle Lage vorweisen und uns auch rein optisch gut gefallen haben. In Gjirokastra bekommst du ein Zimmer bereits ab 12€ pro Nacht und auch generell sind die Übernachtungspreise wirklich sehr niedrig. Wir buchen unsere Unterkünfte meist bei Booking.com*.
- Trigona Hostel* (ab 20€)
- Grandpa’s Home* (ab 23€)
- Kore Guest House* (ab 28€)
- Stone City Hostel* (ab 29€)
- Castle Hotel* (ab 30€)
- Hotel Gjirokastra* (ab 40€)
- Fantasy Hotel* (ab 46€)
- Hotel Kodra* (ab 56€)
Sehenswürdigkeiten in Gjirokastra
Die Stadt der vielen Stufen hat zwar nur ein paar Sehenswürdigkeiten zu bieten, doch diese sind auf jeden Fall einen Besuch wert. In der folgenden Karte haben wir dir die wichtigsten Spots markiert, damit du einen besseren Eindruck davon bekommst, wo sich was befindet.
Die historische Altstadt
Schon die Straßen verlaufen steil nach oben, wenn man die Altstadt erreichen möchte. Hier erwarten dich sehr viele Gassen mit Kopfsteinpflaster, welche nach oben und unten führen, geradeaus oder um Kurven und Ecken herum. Stelle dich auch auf zahlreiche Treppen und Stufen ein, denn die Stadt wird nicht ohne Grund „Stadt der tausend Stufen“ genannt. In der hübschen Altstadt findest du viele traditionelle albanische Häuser, welche im Stil der Balkanarchitektur erbaut wurden. Typisch dafür sind die flachen Steindächer und die schmalen und hohen Fenster.
Empfehlungen:
- Rumors Coffee & Snacks
- Kafe Pasticeria Zani
- Restaurant Muço
- Mapo Restaurant
Dich erwarten zudem viele bunte Souvenirläden, kleinere Tavernen und Restaurants, der Gjirokastra Bazar, das Zekate-Haus (ein historisches osmanisches Gebäude), ein Museum für Kostümen und Kulturgüter, das Skenduli House, das Ismail Kadare’s House (albanischer Schriftsteller) sowie die Basar-Moschee. Schlendere zu Fuß durch die vielen verwinkelten Gassen der Stadt und lass dich einfach treiben. Im Mapo Restaurant holten wir uns zu Beginn unserer Tour erst einmal eine kleine Stärkung mit Kaffee und einer warmen Suppe. Anmerkung: Während unseres Besuchs in Gjirokastra wurden gerade entweder Straßen erneuert oder Rohre verlegt – die Altstadt war eine reinste Baustelle (Stand: April 2019).
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Die Burg von Gjirokastra in Albanien
Hoch oben auf einem Hügel thront die Burg von Gjirokastra über die gesamte Stadt und ermöglicht dir fantastische Aussichten und interessante Einblicke. Die Verteidigungsfestung ist rund 500 Meter lang und bis zu 90 Meter breit. In einem langen Gang im Inneren kannst du dir Waffen und Kanonen aus den verschiedenen Jahrhunderten anschauen und im anschließenden Waffenmuseum mehr darüber erfahren. Im Außenbereich steht ein kleineres Flugzeug, welches laut Erzählungen wohl ein amerikanisches Spionageflugzeug sein soll. Zu sehen gibt es zudem das ehemalige Gefängnis, eine Festivalbühne, eine Bastion, einen Uhrturm und einen schmalen Garten.
- Eintritt: 200 Lekë (1,63€) | Museum muss extra gezahlt werden
- Öffnungszeiten: April – September 9 – 19 Uhr | Oktober – März 9 – 17 Uhr
- Adresse: Rruga Elvia Celebi, Gjirokastra
- Tour: private Tour durch Gjirokastra bereits ab 60€ | hier buchen*
Das Aquädukt von Gjirokastra in Albanien
Der osmanische Herrscher Ali Pascha veranlasste 1820 den Bau eines 10 Kilometer langen Aquädukts zur Wasserversorgung der Burg. Dieser wurde 1932 fast komplett zerstört, nur noch einige Reste kannst du dir anschauen. Bei Google Maps findest du diese Sehenswürdigkeit unter dem Namen „Ali Pascha Bridge“.
Tunnel des Kalten Krieges
Bei dem Museum des Kalten Krieges handelt es sich um einen unterirdischen Bunker, welcher im letzten Teil der kommunistischen Ära Albaniens (1944-1990) als Notunterkunft diente. Dieser Bunker (und auch die vielen anderen Bunker im Land) verdeutlichen die Paranoia des kommunistischen Diktators Enva Hoxha. Er fürchtete sich vor Angriffen aus dem Ausland und veranlasste den Bau von rund 750.000 Bunkern, um jeden Bewohner im Notfall schützen zu können. Tatsächlich gebaut wurden am Ende wohl nur 150.000 bis 250.000.
Der Bunker im Gjirokastra ist rund 800 Meter lang und verfügt über 59 Räume. Er wurde so gelassen, wie er war und gehört daher zu den sehr authentischen und stimmungsvollen Bunkern im Land. Den Tunnel baute man genau so, dass im Falle eines Atomangriffs verschiedene Funktionen sichergestellt werden konnten. So gab es Schlafplätze, Wasserspeicher, Räume für die Stromerzeugung, für Ministerien, Regierung und Vernehmungsbeamte. Ein paar wenige Originalmöbel sind vor Ort noch zu sehen, der Großteil wurde leider 1990 gestohlen.
- Eintritt: 200 Lekë (1,63€) | Tunnelführung dauert 20 Minuten
- Öffnungszeiten: April bis Oktober 9 – 18 Uhr | November bis März 8 – 14 Uhr
- Adresse: Haupteingang in der Nähe des Gebäudes der Stadtverwaltung
Fazit zu Gjirokstra in Albanien
Lohnt sich eine Reise nach Gjirokastra? Wir finden schon! Die Bergstadt besticht vor allem durch die verwinkelte Altstadt und die Festung, welche hoch oben über die Dächer der Stadt thront. Die Panoramaaussichten von der Burg aus sind wirklich sehr sehenswert und vor allem bei gutem Wetter ein Highlight im albanischen Gjirokastra. Auch das gemütliche Flair in den Gassen zwischen den Einheimischen fanden wir sehr angenehm. Hinzuzufügen ist, dass wir außerhalb der Saison (April 2019) vor Ort waren und daher kaum Touristen unterwegs waren.
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Sehr oberflächlich eurer Empfehlungen
Hey „Anonymous“, was hättest du denn besser gemacht bzw. was fehlt dir hier? Da wir nur einen Nachmittag in der Stadt waren, haben wir auch nicht jeden kleinsten Winkel des Ortes erkundet. So viel gibt es dort aber auch nicht zu sehen unserer Meinung nach, dennoch ein schöner Abstecher 🙂
Hallo ihr Zwei, wir wollen in diesem Jahr nach und durch Albanien reisen. Ich finde eure Tipps dazu sehr wertvoll und keinesfalls zu oberflächlich. Konnte mich sehr gut auf die Reise einstimmen und habe genügend Ansätze für ihre Planung erhalten.
Klasse, werde ich in meinem Bekanntenkreis empfehlen und gebe euch gern fünf Sternchen**** 🙂
Danke für deine lieben Worte und das Feedback. Freut uns sehr, dass die Tipps bei der Planung ein wenig geholfen haben 🙂