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Einreise Marokko – Infos zu Visum, Zoll & Impfungen

Marrakesch-Cafe-Restaurant-Terrasse-Ausblick-Souks-Medina

Die Einreise nach Marokko ist eigentlich total unkompliziert, wenn du ein paar Dinge im Blick hast: Reisepass, Visum, Zoll, Medikamente, Bargeld – und ein paar kleine Regeln, die du besser vorher kennst als unterwegs überrascht zu werden.

Marokko ist nur ein paar Flugstunden entfernt und trotzdem wie eine andere Welt – mit bunten Souks, Wüstencamps unterm Sternenhimmel, Atlantik-Surfer-Vibes und jeder Menge orientalischem Flair.

In diesem Beitrag erfährst du alles, was du zur Einreise nach Marokko wissen musst: Welche Dokumente du brauchst, wie lange du bleiben darfst, worauf du bei der Einfuhr von Bargeld oder Medikamenten achten solltest – und welche typischen Anfängerfehler du ganz easy vermeiden kannst.




Reisedokumente

Für die Einreise nach Marokko brauchst du unbedingt einen gültigen Reisepass. Ein Personalausweis reicht nicht aus, auch nicht bei Pauschalreisen. Achte darauf, dass dein Pass bei der Ankunft in Marokko noch mindestens sechs Monate gültig ist. Das gilt übrigens auch für Kinder – ein Kinderreisepass mit Foto ist Pflicht. Bei deiner Einreise kann es vorkommen, dass du nach einer marokkanischen Adresse gefragt wirst. Hier reicht es aus, wenn du deine erste Hoteladresse nennest.

Visum? Nicht nötig!

Als deutscher Staatsbürger darfst du bis zu 90 Tage visumfrei in Marokko bleiben – ganz egal, ob du zum Urlaubmachen, Backpacken oder Arbeiten am Laptop unterwegs bist. Wenn du länger bleiben willst, musst du vor Ablauf der 90 Tage eine Verlängerung bei der Ausländerbehörde vor Ort beantragen. Das kann etwas Papierkram bedeuten und klappt nicht immer reibungslos – also am besten gut überlegen, wie lange du wirklich bleiben möchtest.

Einreise mit Kindern

Wenn du mit Kindern reist, gilt: Jeder braucht einen eigenen Reisepass, auch die Kleinsten. Besonders wichtig wird’s, wenn ein Kind allein oder nur mit einem Elternteil unterwegs ist. Dann solltest du zusätzlich eine schriftliche Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten dabei haben (am besten auf Französisch oder Englisch), eine Kopie der Geburtsurkunde und Kopien der Pässe der Eltern.



Einreise Marokko mit dem Auto

Wenn du mit deinem eigenen Auto, Camper oder Van nach Marokko reist, darfst du dein Fahrzeug bis zu sechs Monate zollfrei im Land lassen. Wichtig: Du musst es spätestens nach diesen sechs Monaten wieder ausführen – sonst kann’s richtig teuer werden (hohe Zollstrafen!).

Das Fahrzeug sollte auf dich persönlich zugelassen sein. Wenn nicht (z. B. bei geliehenen oder Firmenwagen), brauchst du eine Vollmacht des Fahrzeughalters – am besten auf Französisch oder Englisch und mit Kopie des Fahrzeugscheins.

Du brauchst eine grüne Versicherungskarte, auf der „M“ für Marokko vermerkt ist. Ohne diesen Vermerk musst du an der Grenze eine zusätzliche marokkanische Haftpflichtversicherung abschließen – das geht, ist aber teurer und weniger umfassend.

Bei der Einreise wird das Fahrzeug mit dir verknüpft und im System registriert. Heißt: Du darfst Marokko ohne das Fahrzeug nicht wieder verlassen. Und: Du darfst nur ein Fahrzeug gleichzeitig im Land haben.

Wenn du mit der Fähre aus Spanien (z. B. Algeciras – Tanger Med) kommst, erledigst du den Großteil der Einreise schon an Bord oder direkt im Hafen. Halte deine Fahrzeugpapiere, deinen Reisepass und ggf. die Vollmacht bereit.



Deutsche Botschaft

Falls du in Marokko mal in eine brenzlige Situation kommst – z. B. bei einem verlorenen Pass oder rechtlichen Problemen – kannst du dich an die Deutsche Botschaft in Rabat oder an das Generalkonsulat in Casablanca wenden. Beide helfen dir bei Notfällen weiter, auch mit Ersatzpapieren. In Deutschland ist das marokkanische Konsulat zuständig, wenn du vorab Fragen zur Einreise oder zu Dokumenten hast.

Tipp: Speichere dir die Kontaktdaten der Botschaft ins Handy – schadet nie, sie griffbereit zu haben.


Doppelstaater

Wenn du neben der deutschen auch die marokkanische Staatsangehörigkeit hast, kannst du zwar mit deinem deutschen Reisepass ein- und ausreisen – musst aber meist zusätzlich deinen marokkanischen Personalausweis (CNIE) vorzeigen. Ab 16 Jahren ist dieser Ausweis in Marokko gesetzlich vorgeschrieben.

Wichtig: Auch wenn du deinen marokkanischen Pass bei der Einbürgerung in Deutschland abgegeben hast – die marokkanische Staatsangehörigkeit verlierst du dadurch nicht automatisch. Für die Behörden in Marokko giltst du also weiterhin als Marokkaner*in.

Auch für Kinder, die deutsch-marokkanische Doppelstaatsbürger sind, gilt: Sie brauchen bei der Einreise in der Regel beide Dokumente – also den deutschen Reisepass und den marokkanischen Personalausweis (ab 16) oder ggf. den marokkanischen Reisepass. Gerade bei der Ausreise kann es sonst zu Verzögerungen kommen.


Einfuhr & Zoll in Marokko

Bevor du deinen Rucksack oder Koffer endgültig schließt, lohnt sich ein letzter Check: Denn in Marokko gibt’s klare Regeln, was du nicht mitbringen darfst – und bei Verstoß kann’s richtig Ärger geben.

Was ist erlaubt?

  • 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 250 Gramm Tabak
  • 1 Liter Wein und 1 Liter Spirituosen
  • 250 Gramm Kaffee
  • 100 Gramm Tee
  • Parfüm (bis 5 Gramm)
  • Geschenke im Wert von 2.000 MAD
  • Reiseproviant bis zum Zielort

Kleidung, Kosmetik, Kamera, Laptop, Smartphone – alles okay, solange es offensichtlich für den Eigengebrauch ist. Wenn du neu verpackte Elektronikartikel mitnimmst, am besten Rechnung oder Nachweis dabeihaben, um Diskussionen zu vermeiden.

Was ist nicht erlaubt?

  • Drohnen: Die sind ohne spezielle Genehmigung verboten. Wird deine Drohne entdeckt, wird sie meist direkt am Zoll beschlagnahmt – ohne Rückgabe.
  • Sprechfunkgeräte & Satellitentelefone: Auch solche Geräte sind nicht erlaubt und können bei der Einreise einkassiert werden.
  • Waffen oder waffenähnliche Gegenstände: Dazu zählen auch Taschenmesser mit feststellbarer Klinge oder bestimmte Outdoor-Gadgets – also im Zweifel lieber verzichten.
  • Pornografisches Material: Darunter fällt alles, was nach marokkanischem Recht als „anstößig“ gelten könnte – auch Magazine oder bestimmte Bilder auf dem Smartphone.


Geld & Währung

Landeswährung: Marokkanischer Dirham (MAD)

In Marokko zahlst du mit dem Marokkanischen Dirham (MAD). Ein Euro entspricht etwa 11 MAD, aber der Kurs kann natürlich immer schwanken. Du kannst Euro oder andere Fremdwährungen unbegrenzt einführen, aber beachte die Deklarationspflicht (siehe unten).

Ein- und Ausfuhr von Bargeld

  • Dirham (MAD): Es dürfen max. 2.000 MAD in bar ein- oder ausgeführt werden.
  • Fremdwährungen: Die Einfuhr von Fremdwährung ist unbeschränkt möglich. Allerdings müssen Barmittel ab einem Gegenwert von 100.000 MAD (ca. 9.200 Euro) bei der Einreise deklariert werden.

Geld wechseln & Bargeld abheben

  • Wechselstuben: Tausche dein Geld am besten in offiziellen Wechselstuben oder Banken. Achte auf die goldene Plakette, die zugelassene Wechselstuben kennzeichnet.​
  • Geldautomaten: In Städten findest du viele Geldautomaten, an denen du mit Kreditkarten (Visa, Mastercard) oder EC-Karten mit Maestro-Symbol Bargeld abheben kannst. Beachte jedoch, dass nicht alle Automaten zuverlässig funktionieren und es Abhebelimits geben kann.

Kreditkarten & bargeldloses Bezahlen

In größeren Hotels, Shops oder Restaurants kannst du häufig mit Kreditkarte zahlen. Auf Märkten oder unterwegs auf dem Land läuft aber fast alles in bar – nimm also am besten immer genug Bargeld mit. Das Zahlen mit Kreditkarte ist im gesamten Land nicht ganz so gängig, wie man es sich vorstellt.

Rücktausch von Dirham

Hast du am Ende der Reise noch viel Dirham übrig, solltest du das Geld vor dem Rückflug am besten wieder zurücktauschen – denn die Ausfuhr über 2.000 MAD ist offiziell verboten. Wichtig: Du brauchst dafür die Umtauschquittung, und meistens bekommst du nur bis zu 50 % des ursprünglich getauschten Betrags zurück. Nicht optimal aber eventuell besser, als zu viel marokkanisches Bargeld wieder mit nach Hause zu nehmen.

Währung Marokko – Alles was du darüber wissen solltest



Medikamente & Gesundheit

Wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, kannst du sie problemlos für den Eigenbedarf mit nach Marokko nehmen. Wichtig ist: Pack sie in der Originalverpackung ein und nimm eine ärztliche Bescheinigung mit – am besten auf Französisch oder Englisch. Das gilt vor allem bei verschreibungspflichtigen oder starken Medikamenten (z. B. mit Opiaten, Psychopharmaka etc.).

Für die Einreise nach Marokko brauchst du keine Pflichtimpfungen. Trotzdem solltest du checken, ob deine Standardimpfungen (wie Tetanus, Diphtherie, Polio) noch aktuell sind. Für längere Reisen oder besondere Aktivitäten – etwa wenn du viel im Landesinneren unterwegs bist – werden zusätzlich Hepatitis A und B, Typhus und Tollwut empfohlen.

Und ganz wichtig: Schließ eine Auslandskrankenversicherung ab, bevor du losfliegst. Marokko ist kein EU-Land, das heißt, deine gesetzliche Krankenversicherung zahlt hier nicht. Eine gute Reiseversicherung kostet keine 30 € im Jahr und sollte am besten auch den medizinisch sinnvollen Rücktransport abdecken – sicher ist sicher.

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Medizinische Versorgung in Marokko

Die medizinische Versorgung in Marokko ist nicht mit europäischen Standards vergleichbar – vor allem außerhalb der großen Städte. In Orten wie Marrakesch, Casablanca oder Rabat findest du moderne Privatkliniken, in denen du gut behandelt wirst – aber das hat auch seinen Preis. Die staatlichen Krankenhäuser sind oft schlechter ausgestattet, überlastet und nicht immer zuverlässig.

So bist du gut vorbereitet:

  • Auslandskrankenversicherung abschließen – unbedingt!
  • Notfallnummern abspeichern, z. B. von Kliniken oder deiner Versicherung.
  • Reiseapotheke mitnehmen – viele gängige Medikamente gibt’s vor Ort, aber eben nicht alles, was du vielleicht brauchst.

Viele Ärzte sprechen Französisch, manche auch Englisch. Apotheken („pharmacie“) gibt’s in den Städten fast an jeder Ecke – erkennst du am weißen Kreuz mit grüner Umrandung. Für kleinere Beschwerden bekommst du dort auch mal ohne Rezept etwas. Aber: Nicht alles ist überall verfügbar und bei ernsteren Sachen solltest du direkt in eine Klinik.



Reiseapotheke

Ehrlich gesagt: Wir brauchen auf Reisen wirklich selten etwas aus der Reiseapotheke. Aber es gibt einfach ein gutes Gefühl, vorbereitet zu sein – besonders in einem Land wie Marokko, wo man nicht an jeder Ecke eine gut ausgestattete Apotheke findet. Wenn’s mal schnell gehen muss, spart dir eine gut gepackte Reiseapotheke auf jeden Fall Nerven und Zeit.

Was bei uns immer dabei ist? Schmerzmittel, etwas gegen Durchfall und ein paar Blasenpflaster – die haben sich schon oft als echte Lebensretter erwiesen, vor allem nach langen Stadtspaziergängen oder Wanderungen in der Wüste. Desinfektionsspray, Mückenschutz (gerade im Süden wichtig!) und ein kleiner Vorrat deiner persönlichen Medikamente gehören auch unbedingt ins Gepäck.

Tipp zum Sparen: Wir bestellen unsere Reiseapotheke meist bei APO-Discounter* – online, günstig und schnell geliefert. Es gibt natürlich auch andere gute Shops, aber wir waren mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis dort bisher immer zufrieden.

Nützliche ProdukteBeschreibung
Sonnencreme (LSF 50)*Wichtig! Unterschätze nicht die Kraft der Sonne,
Persönliche MedikamenteFalls du besondere Medikamente benötigst.
Lopedium akut*Hilft bei akutem Durchfall.
Reisetabletten AL*Hilft bei Übelkeit und beruhigt auch etwas.
Schmerztabletten Ibuprofen*Hilft bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Co.
Grippostad C*Hilft bei Erkältungserscheinungen.
Lemocin-Lutschtabletten* Hilft bei Erkältungserscheinungen.
Nasenspray*Hilft bei Erkältungserscheinungen.
Bepanthen Wund- und Heilsalbe*Falls du kleinere Wunden behandeln musst.
Kleines Pflasterset*Falls du kleinere Wunden behandeln musst.

Weitere praktische Tipps zur Einreise

Bevor du losfliegst, noch ein paar praktische Dinge, die dir den Start in Marokko deutlich erleichtern. Ganz oben auf der Liste: Mach dir Kopien deiner wichtigsten Dokumente – also Reisepass, Impfpass, Führerschein. Am besten einmal ausgedruckt und einmal digital in deiner Cloud oder auf dem Handy gespeichert. Falls du mal etwas verlierst oder dich ausweisen musst, bist du so auf der sicheren Seite.

Was du außerdem wissen solltest: Fotografieren oder Filmen an der Grenze, bei Polizeiposten oder Militäranlagen ist verboten. Das Handy also besser in der Tasche lassen, auch wenn’s gerade spannend aussieht. Die Behörden verstehen da keinen Spaß.

In Marokko bist du in einem muslimisch geprägten Land unterwegs. Heißt nicht, dass du dich komplett anpassen musst – aber respektvolle Kleidung wird gern gesehen, besonders in ländlichen Regionen und beim Besuch von Moscheen. Schultern und Knie sollten möglichst bedeckt sein – für Männer wie für Frauen.

Auch wenn das Leitungswasser oft klar aussieht – trink es lieber nicht. Greif stattdessen zu abgefülltem Wasser, das bekommst du überall günstig in Supermärkten und kleinen Shops.


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4 Kommentare

  1. Einreisekarten bzw ausreisekarten gibt es nicht mehr. Folglich müssen diese auch nicht mehr ausgefüllt werden. Ein Reisepass ist natürlich weiterhin nötig.

    1. Vielen Dank für den Hinweis, das werden wir aktualisieren 🙂

  2. Vielen Dank für die ganzen Infos! Reicht für die Einreise ein Reisepass, der für die Dauer des Aufenthalts gültig ist? In vielen Ländern muss der Reisepass ja noch mindestens 6 Monate gültig sein. Ist das hier nicht so?

    1. Hey Charlotte,

      schau mal hier: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/marokkosicherheit/224080#content_4. Du brauchst einen Reisepass und Zitat: „Reisedokumente müssen zum Zeitpunkt der Einreise mindestens für die Dauer des Aufenthalts in Marokko gültig sein. Die Ausreise mit einem abgelaufenen Reisepass ist nicht möglich.“

      Liebe Grüße
      Bolle

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