Wenn du von Marrakesch Richtung Wüste fährst, kommst du fast automatisch an Ait Ben Haddou vorbei – und solltest hier auf jeden Fall einen Stopp einlegen. Das alte Lehmdorf ist eines der bekanntesten Motive Marokkos und steht nicht ohne Grund unter dem Schutz der UNESCO.
Zwischen den rotbraunen Häusern, engen Gassen und der beeindruckenden Kasbah fühlt es sich ein bisschen so an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Im folgenden Beitrag zeigen wir dir, was Ait Ben Haddou so besonders macht, welche Highlights du nicht verpassen solltest und geben dir praktische Tipps für deinen Besuch.
Inhaltsverzeichnis
Ait Ben Haddou – das berühmteste Lehmdorf Marokkos
Ait Ben Haddou liegt rund 30 Kilometer nordwestlich von Ouarzazate am Rand des Hohen Atlas und zählt zu den beeindruckendsten Lehmdörfern Marokkos. Die aus Lehm und Stroh gebauten Kasbahs schmiegen sich eng an einen Hügel und ergeben zusammen ein Bild, das fast zu perfekt aussieht, um echt zu sein.
Das Dorf existiert schon seit Jahrhunderten und war früher ein wichtiger Stopp für Karawanen auf dem Weg zwischen Marrakesch und Timbuktu. Händler brachten hier Gewürze, Salz und Stoffe über das Atlasgebirge und machten im Tal rund um Ait Ben Haddou Rast.
Heute leben nur noch wenige Familien in den alten Lehmbauten, die meisten sind in den neueren Ort auf der anderen Seite des Flusses gezogen. Trotzdem hat das Dorf seinen ursprünglichen Charme behalten. Als UNESCO-Welterbe steht das Dorf unter besonderem Schutz und gilt bis heute als eines der schönsten Beispiele traditioneller Baukunst in Südmarokko.
ANMERKUNG
Aït Ben Haddou wird eigentlich mit ï geschrieben, also mit zwei Punkten auf dem i. Da die meisten aber ohne suchen, findest du den Ort online oft einfach als Ait Ben Haddou. Beide Schreibweisen meinen natürlich dasselbe Dorf.

Kasbah von Ait Ben Haddou
Die Kasbah von Ait Ben Haddou ist das Herzstück des Dorfes und wirkt schon von weitem sehr beeindruckend. Die Bauweise ist typisch für Südmarokko: dicke Mauern aus Lehm, kleine Fenster und flache Dächer, die im Sommer kühl halten und im Winter wärmen.
Wenn du durch die engen Gassen läufst, kommst du an alten Wohnhäusern, kleinen Türmen und dekorativen Torbögen vorbei, die alle komplett aus natürlichen Materialien gebaut sind. Auf dem Weg nach oben zur Festung lohnt es sich, kurz stehenzubleiben und sich die Details an den Fassaden anzusehen – viele davon sind über Jahrhunderte erhalten geblieben.
Einige der alten Häuser kannst du auch von innen besichtigen, oft führen dich Einheimische kurz herum und erzählen etwas zur Geschichte. Dafür wird in der Regel ein kleiner Beitrag von etwa 20 bis 30 Dirham pro Person verlangt.

Aussichtspunkt mit Panoramablick
Wenn du Ait Ben Haddou besuchst, solltest du dir den Aufstieg bis ganz nach oben nicht entgehen lassen. Der Weg führt durch die schmalen Gassen des Dorfes hinauf zur alten Festung auf dem Hügel. Von dort oben hast du einen tollen Blick über das Lehmdorf, den Fluss und die karge Landschaft ringsherum. Besonders schön ist die Aussicht bei Sonnenuntergang.
Der Aufstieg dauert etwa 20 bis 30 Minuten und ist gut machbar, auch wenn es an manchen Stellen etwas steiler wird. Festes Schuhwerk lohnt sich. Oben angekommen kannst du dir in Ruhe Zeit nehmen und den Ausblick genießen. Zuletzt fanden ganz oben Bauarbeiten satt, weshalb man nicht bis nach ganz oben kam (Stand: Mai 2025).

Ait Ben Haddou als Filmkulisse
Ait Ben Haddou ist nicht nur bei Reisenden beliebt, sondern auch bei Film-Fans aus aller Welt. Die Kulisse aus Lehmbauten und schmalen Gassen wurde schon für unzählige Filme und Serien genutzt. Zu den bekanntesten zählen Gladiator, Game of Thrones, Prince of Persia und Lawrence von Arabien.
Wenn du durch das Dorf läufst, kannst du dir gut vorstellen, warum hier so oft gedreht wird. Das Licht, die Farben und die Kulisse wirken fast wie aus einer anderen Zeit. Manche Einheimische erzählen gern, bei Dreharbeiten mitgeholfen zu haben oder in einer Szene im Hintergrund zu sehen zu sein.
Unterkünfte in Ait Ben Haddou
In Ait Ben Haddou selbst gibt es nur wenige Unterkünfte, die meisten davon sind einfache, aber charmante Gästehäuser im traditionellen Stil. Wenn du etwas mehr Komfort suchst, findest du auf der anderen Seite des Flusses oder im etwa 30 Kilometer entfernten Ouarzazate eine größere Auswahl an Riads, kleinen Hotels und Lodges. Besonders schön sind Unterkünfte mit Dachterrasse oder Blick auf das Lehmdorf.
Die beliebtesten Unterkünfte:
Direkt im Dorf:
Etwas außerhalb:

Restaurants in der Umgebung
Im Dorf selbst gibt es einige kleine Lokale, in denen du typische marokkanische Gerichte wie Tajine, Couscous oder gegrilltes Fleisch bekommst. Die Atmosphäre ist entspannt, oft sitzt du mit Blick auf die Kasbah und genießt das einfache, aber gute Essen.
- Restaurat Tanmirt (leckere Tajine)
- Auberge Azaddou Tamlalte (marokkanische Gerichte)
- Tawesna Salon de thé (Teehaus)
- La Table de la Kasbah by IMI NIGHREM (schönes Restaurant mit Aussicht)
- KASBAH BREWS (leckerer Kaffee)

Anreise & praktische Tipps
Ait Ben Haddou liegt etwa vier Stunden Fahrt von Marrakesch entfernt und ist gut über den Tizi-n-Tichka-Pass erreichbar. Die Strecke führt durch beeindruckende Berglandschaften und ist landschaftlich richtig schön. Am besten planst du unterwegs ein paar Stopps ein, zum Beispiel in Telouet oder bei einer der Aussichtspausen entlang der Passstraße.
Am flexibelsten bist du mit einem Mietwagen*, da du so auch kleinere Orte im Atlasgebirge oder in der Umgebung von Ouarzazate erkunden kannst. Alternativ kannst du auch eine geführte Tour ab Marrakesch buchen.
- Von Marrakesch: Tagestour nach Ouarzazate und Ait Benhaddou*
- Marrakesch: 3-tägige Luxus-Tour nach Merzouga mit Halt in Ait Ben Haddou*
Im Dorf kommst du überall gut zu Fuß hin. Für den Aufstieg zur Kasbah brauchst du kein offizielles Ticket, aber an manchen Stellen wird ein kleiner Eintritt von etwa 20 bis 30 Dirham verlangt. Nimm genug Wasser mit, denn es kann richtig heiß werden, vor allem in den Sommermonaten.

Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Ait Ben Haddou liegt im Frühling und Herbst, also zwischen März und Mai sowie von September bis November. In diesen Monaten sind die Temperaturen angenehm warm, meist zwischen 20 und 30 Grad. Nicht zu vergessen, dass dann auch das Licht zum Fotografieren sehr schön ist.
Im Sommer wird es hier richtig heiß, oft über 40 Grad. Tagsüber ist es dann kaum auszuhalten in der Sonne. Wenn du in dieser Zeit unterwegs bist, komm am besten früh morgens oder am späten Nachmittag, dann ist es etwas angenehmer. Im Winter sind die Tage meist mild, aber sobald die Sonne untergeht, wird es schnell kühl, besonders im Atlasgebirge und rund um Ouarzazate.
☞ Wann nach Marokko? Klima, Tipps & beste Reisezeit auf einen Blick
Fazit – lohnt sich ein Besuch?
Das Lehmdorf ist auf jeden Fall einen Stopp wert. Die Kulisse ist schon sehr beeindruckend und die Stimmung irgendwie besonders, vor allem bei Sonnenuntergang. Auch wenn hier oft viele Besucher unterwegs sind, hat der Ort dennoch Charme und wirkt an manchen Stellen fast schon still. Wenn du auf dem Weg in die Wüste, nach Ouarzazate oder zur Todra-Schlucht bist, plane hier mindestens 2 Stunden ein.
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